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Schlagwort: Martine Paulauskas

Weltreisen in Klangfarben – Projekt

Die neurobiologischen und psychologischen Aspekte der Entstehung und der Rezeption von Kunst und Text waren bereits Gegenstand von einigen Artikeln in diesem Blog. Tatsächlich bin ich als Textwissenschaftlerin und Linguistin, die sich intensiv mit Hermeneutik, Semiotik und Textpsychologie, aber auch mit forensischer Linguistik befasst hat, immer wieder von den Vorgängen fasziniert, die sich bewusst und vor allem unbewusst abspielen, wenn wir einen Text lesen, eine Landschaft sehen, ein Kunstwerk betrachten. Diese Leidenschaft, verstehen zu wollen, was uns an einem Werk oder einem Ort dazu bringt, uns zu fühlen, wie wir es tun, wenn wir ihm begegnen, zu begreifen und zu…

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Das Frühstück der Ruderer

Zu den Vorzügen meiner Kindheit gehörte, dass ich in der präschubladischen Ära groß werden durfte, was ich rückblickend sehr zu schätzen weiß. Ich bin in einfachen Verhältnissen aufgewachsen. Meine Urgroßeltern waren allesamt nicht Landwirte, sondern Kleinstbauern (die angemessene Bezeichnung wäre vermutlich „Selbstversorger“), meine Mutter hatte mit 14 Jahren die Schulbank gegen eine Schneiderlehre getauscht, mein Vater war mit 11 aus dem Familienumfeld gerissen, und ohne dass nach seinen Wünschen gefragt worden wäre, auf eine Kadettenschule geschickt worden, und war am Tage meiner Geburt, der meine bis dahin als Supermarktkassiererin arbeitende Mutter für den Rest ihres Lebens zur Hausfrau machte, eine…

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Plädoyer für mehr Normalität in der Kunst

Es gibt in meinem Blog unterschiedliche Artikel. Die meisten schreibe ich, weil es nun einmal zum heutigen Marketing gehört. Einige schreibe ich, um meine Arbeitsweise zu erläutern und so potentiellen Auftraggebern zu verdeutlichen, was sie von mir erwarten dürfen und was ich ihnen nicht anbiete; weitere, um inhaltliche Missverständnisse um bestimmte Begrifflichkeiten auszuräumen. Die wenigsten sind Ausdruck eines wirklichen Mitteilungsbedürfnisses – dieser Beitrag ist eine dieser Ausnahmen. Deshalb ist er deutlich länger als andere. Deshalb folgt er nicht der üblichen Struktur eines Blogposts. Manche werden ihn vielleicht provokativ, überheblich oder gar weltfremd finden. Damit kann ich sehr gut leben: Er…

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Wabi Sabi – wie ein japanischer Ausdruck meinen künstlerischen Ansatz erläutert

Bevor Missverständnisse entstehen: Ich bin kein irgendgearteter Japan-Fan – ich eigne mich als „Fan“ (ganz gleich wovon oder von wem) zugegebenermaßen grundsätzlich ohnehin recht wenig –. Die japanischen Landschaften, so ich sie kenne, empfinde ich in vielen Fällen als eher trist und bedrückend; ich weiß genug von der japanischen Esskultur, um eingestehen zu müssen, dass ich in diesem Land vermutlich verhungern müsste; ich halte nichts von Spiritualität, die im japanischen Alltag als Glaube und Aberglaube eine große Rolle spielt; und der so krampfhafte wie naive Versuch des Westens und insbesondere seiner weiblichen Bewohner, asiatische Medizinen, Ernährungs- und Sportarten unreflektiert und…

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Die Neurobiologie der Kunst

In einem kürzlich veröffentlichten Artikel* widmete sich der Digital Marketing-Spezialist Alexander Hetzel** dem Widerstreben vieler Künstler, sich in den Social Media aktiv zu vermarkten. Die an sich schlüssige – und wie immer bei ihm sehr gut geschriebene – Kolumne zeugt einerseits von einer praxisnahen Erfahrung mit der schwierigen Beziehung von Kunst und Selbstvermarktung, übersieht und unterschätzt dabei allerdings viele Elemente der neuronalen Struktur des Künstlers. Laienhafte Neurobiologie als Gedankenstütze Es ist nicht nur ein vulgärpsychologischer Gemeinplatz und eine Ausrede: Alle Biografien werden in einem manchmal mehr, manchmal weniger bedeutenden Maße von kindlichen Erlebnissen geprägt. Jenseits der gern bemühten Traumata, der…

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Kunst, Freiheit und Auftrag

Brotjobs, die Künstler annehmen können, um ihre Einkünfte aufzubessern oder überhaupt ihren Lebensunterhalt zu finanzieren, können in dreierlei Kategorien eingeordnet werden: die vollkommen kunstfernen Tätigkeiten – wie Taxifahren, Kellnern und dergleichen, die den Vorteil haben, dass sie ein regelmäßiges Einkommen und einen freien Kopf für die eigene, wichtigere Arbeit gewährleisten -, die kunstnahen Leistungen wie etwa Unterricht im eigenen Fach, oder die Auftragsarbeit, zum Beispiel für Unternehmen. Letztere wird von Künstlern und Nichtkünstlern gleichermaßen kritisch beäugt, stellt sie doch sowohl die Integrität des Künstlers als auch die Zweckmäßigkeit seiner Arbeit für den Auftraggeber in Frage. Ist es überhaupt möglich, im…

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Artketing

Der Begriff „Artketing“, der zu der Liste meiner Leistungen für Auftraggeber gehört, löst bei den Besuchern meiner Websites unterschiedliche Reaktionen aus. Während einige annehmen, ich hätte einen Tippfehler übersehen und es müsse an dieser Stelle sicherlich etwas ganz anderes stehen, vermuten die meisten einfach eine ihnen unbekannte Modeerscheinung. Tatsächlich liegt kein Rechtschreibfehler vor, und es handelt sich auch nicht um einen Trend. Vielmehr gibt es Artketing schon sehr lange – lediglich die Bezeichnung ist relativ neu. Etymologisch setzt sich „Artketing“ aus „Art“ (für Kunst) und „Marketing“ zusammen. Wider Erwarten kommt diese Sprachschöpfung nicht aus dem Englischen, sondern aus dem Französischen.…

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Text als Geschenk

Dass Texte ein unvergleichlich wertvolles Geschenk sein können, weiß jeder, der als Kind ein Buch bekommen hat, in das er sich verliebt hat und das er heute noch wie einen Schatz hütet. Auch die Entdeckung eines bestimmten Werks der großen Literatur ist oft eine unvergessliche, lebensbegleitende Bereicherung. Doch Texte können auch auf andere Weise zum Geschenk werden. Dies lernte ich, als ich 12 Jahre alt war. C., die Tochter einer Freundin meiner Mutter, wurde 18, und da ich in unserer Familie von Kindesbeinen an für die private Korrespondenz aller Art zuständig war, schrieb ich die Glückwunschkarte, die sie von uns…

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Künstlerische Spielarten der Textarbeit

Wenn ich auf meiner Webseite oder hier im Blog immer wieder erkläre, dass Schreiben für mich die Fortsetzung der Malerei, der Bildhauerei und der Fotografie mit anderen Mitteln ist, meine ich das deutlich wörtlicher, als die meisten sich vorstellen. Tatsächlich unterscheidet sich meine Art, zu arbeiten, nur in der Wahl des Werkzeugs. 1. Das Skizzenbuch Ideen, Augenblicke, Bilder, Eindrücke sind flüchtig. Dinge zu notieren, die später zu einem Text führen könnten oder sollen, ist eine unerlässliche Angewohnheit. Was in der Malerei Skizzen und Skizzenbuch sind, sind für mich Notizen und Notizbücher – ganz gleich, ob es sich um etwas Schönes, Skurriles,…

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