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Früher Dezember

Noch ist es taghell. Hinter dem edlen Grau eines Wolkenplateaus, das sich bläulich am Horizont erstreckt, ruht matt und rosé ein vergessener Hauch Licht. Laub und Gras sind vom nackten Stein verschwunden, auf dem trockene Schritte nun leiser und klarer von kahler Kälte erzählen. Die Luft ist leicht geworden. In der nahenden Dämmerung zerfasert der seidige Himmel zu schmalen Schleiern. Verwirrte Stauden blühen noch zeitlos herbstlich auf dem toten Winterboden. Der unsichtbare Frost hat gelöste, schlichte Ruhe über die Stadt gebracht.  In der Ferne leuchten erste Fenster unter den freien roten Dächern.