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Schlagwort: Momentaufnahme

Sommermorgen

Die Sonne scheint bereits. Der frische Duft von Seife zieht an den Kacheln vorbei und verlässt heimlich das Badezimmer. Der Himmel strahlt mit vertrauter Heiterkeit in einem tiefen Blau. Ein kühler leichter Wind spielt sich unbeschwert durch die hellen Gassen, befreit Haare und Haut, verweht Gedanken, spendet Kraft und Freude…

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Vorboten

Auf einmal ist die Luft, die tot und bleiern in der Sonne gelegen und sich widerspruchslos der Hitze gefügt hatte, wieder lebendig. Die einst trägen großen Zweige rascheln nun grün im kühl aufwachenden Wind, der knisternde Erwartung aus der Ferne herträgt. Die zeitlose Stille ist spannendem Leben gewichen, das fröhlich…

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Leinen

An Orten des Sommers ist das ecrufarbene Tuch ein Signal. Zeitgemäß stylische Sonnenschirme, edle Poolkabanen, luxuriöse Liegen, flatternde Markisen, knatternde Segel erzählen von Reichtum und Hochmut – als seien das vibrierende Licht, der goldene Sand und das Blau des Meeres nicht genug, als bräuchte ihre tiefe und warme Schönheit das…

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Leere Hütten

Zwischen Bergen und Feldern, zwischen Hügeln und Landstraßen sind es in den Landschaften des Sommers nicht die Häuser, Kirchen und Schlösser, die den Süden erzählen. Es sind Gebäude, in denen niemand wohnt: verlassene Scheunen, vergessene Hütten, deren löcherige Dächer und zerbrochene Türen längst keinem Hirten mehr Schutz bieten, einsame Schuppen,…

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Fahrt nach Süden

Die Straße hat vergessen, grau zu sein. Unter der Sonne zieht sich der lange Streifen kalksteinhell zwischen dem bläulichen Felsen und dem dunklen Laub, das von einem schmalen goldenen Saum trockener Gräser begleitet in tiefen und warmen Grüntönen auf dunklem Holz changiert. Inmitten dieser Palette, zwischen den breit zerfaserten Pinseln…

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Morgengrauen

In den letzten Augenblicken, bevor der Tag wirklich erwacht, wenn die Sonne ihre Strahlen erst andeutet, ist das Meer noch nicht Meer. Leicht wie ein sanfter Schal aus feiner blaugrauer Seide wellt es sich zart und luftgleich in der verspielt schwachen Brise. Sein Weiß weilt lange am unberührten Strand und…

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„Cafe“ by Matt White

Die Fahrt hatte sich viel zu lange schon hingezogen. Mit jeder Minute schien sich die unerbittlich gerade Straße, die in der kaum noch erträglichen Hitze flimmerte, etwas mehr auszudehnen, sich in eine endlose, kafkaeske Zeitlupe zu strecken, als weigerte sie sich, dem Ziel näher zu kommen. Die Luft, die durch…

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Weihnachtsmorgen

Die kleinen Quadrate der Fensterscheiben zeigen etwas Rauhreif. Der weiße Holzrahmen wirkt grau, alt und warm. Die Luft ruht kalt und entspannt über dem unberührten blauen Schnee. Nicht einmal ein Vogelflug stört die Geborgenheit dieses perfekten Morgens. Der Duft von Kaffee, süßen Brötchen und heißer Schokolade erfüllt die kleine Küche,…

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„Two Cushions“ by Sophie Ploeg

Die frühen Stunden waren kühl gewesen. Ein leichter Wind vom fernen Meer war über das geblümte Gras erwachender Wiesen gestreift und drang durch die weit offene Terrassentür hell ins Haus. Nun, da erste Sonnenstrahlen im frischen Garten Pfirsiche und Rosen streichelten, tänzelte der trockene weiße Duft von Baumwolle gelöst durch…

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Regenwochen am Fenster

Leichte milchige Säure erfüllt kreidegrau den dumpfen Raum, der in der Blässe des kahlen, stumpfen Tages immer unentrinnbarer erstickt. In der Enge der klammen Wände wächst starr die Leere. Hinterlistige Nieseltropfen wischen in stetigem Nebel von den Grabsteinen des leeren Bürgersteigs jeden Alltag. Strohig kalte Feuchte steigt aus versagendem Tee.…

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