Mit leisem, beinahe lautlosem Groll hatte sich der Schnee die stumpfe Geschäftigkeit eines Wochentags zunutze gemacht. Es schien, als habe in einem unbeobachteten Augenblick eine dezidiert fleißige List alles Schwarz vom Stein radiert. Durchbrochene Gewohnheiten verwandelten sich in freudig lebenshungrige Hektik und Freiheitsphantasien. Der Einbruch der Nacht, der immer mehr…
Kommentare geschlossenSchlagwort: Farben
Frost und Schnee haben sich die Nacht geteilt. Die Luft steht still, aufgeregt und klar. Unerbittliche Schärfe zeichnet in zu perfekten Linien elektrisierende Bilder des Innehaltens. Die Zeit entzieht sich, Alltägliches gibt sich auf einmal fern, makellos entrückt, unnahbar begehrenswert. Nervöses Horchen schwankt zwischen Ehrfurcht und knisternd unbändiger Lebendigkeit, zögert…
Kommentare geschlossenTageszeiten haben überall ihre eigenen Farben, Gerüche und Klänge, ihre Funktion und Vorzüge. An Orten des Sommers ist die Mittagszeit von allen die sinnloseste. Sie ist ein Warteraum voller Frust, Ungeduld und Verdruss. Die Fremden nutzen sie, weil sie sie nicht verstehen. Lautstark fallen sie in Straßen und Gassen ein,…
Kommentare geschlossenSonne schafft Ewigkeit … Sie hebt die Zeit auf und verwandelt sie in einen beruhigend gleichmäßigen Fluss. Sie verbannt Eile und Hektik, weil sie Angst und Zweifel jeder Stimme beraubt. Die Steine der Mauern, die sie errichtet, erzählen von einer sicheren Zukunft jenseits der Welt, von einem Morgen, der kein…
Kommentare geschlossenWenn im nördlichen Wald Wind aufkommt, entbrennt im Nu ein aufmerksamer Dialog. Im Klangkörper der Laubbäume entladen sich selbst harmlose Böen viel zu früh zu einem beängstigenden Wasserfall. Es ist ein überwältigendes Rascheln – voller angespannter Erwartung und nervöser Konzentration, ein überspitztes und bedrohungsschweres Wachen, das keine Nachlässigkeit duldet. Anders…
Kommentare geschlossenEs gibt Orte, an denen der Sommer nie zu Ende geht. Selbst wenn die Sonnenstrahlen längst nicht mehr heiß sind, wenn die Farben fahl, der Wind kraftvoll und bissig wird, ist er noch da. Er ist nicht nur Erinnerung. Er lebt im warmen Beige verwitterter Häuser, im sandigen Apricot verblasster…
Kommentare geschlossenEs hatte sich nichts angedeutet. Der Tag war warm und leicht gewesen, die Abendluft weich und grün, von Gerüchen unbeschwert. Rotkehlchen und junge Amseln teilten sich ohne Hektik einen ausgedehnten Feierabend. Die Natur war der Sonne nicht müde, ganz unauffällig war das strahlende Blau verblasst. Holz, Stein und Moos ruhten…
Kommentare geschlossenEs war ein seltsamer Morgen. Die frische, klare Luft, die durch die weit geöffneten Fenster ungehindert hereinströmte, hatte auf einmal jenen Duft, der einen heißen Tag verspricht, wenn der Wind kühl, leicht und lebhaft ist und voller Tau scheint. Es war genau jener grüne Duft aus Schatten und Gras. Ich…
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