An Orten des Sommers gehört der Abend nicht mehr der Natur, sondern den Menschen. Er beginnt früh, lange bevor die Sonne am Horizont verschwindet, lange bevor sich der Himmel in feurigem Orange färbt, lange bevor die Hitze des Tages erlischt, und endet erst mit der Dunkelheit. Schatten, Staub und Brunnen…
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Das helle grobe Leinen des Sessels, das andernorts, in der Kälte des Winters, rauh schiene, verwöhnt die gebräunten Beine. Sein herber Duft lädt das staubvergilbte Papier des alten Buches ein, das vertraut den Abend begleitet.
Kommentare geschlossenIm tiefen Blau der sternlosen Nacht sind Himmel und Menschen verschwunden. Die Dunkelheit hallt schwer auf Hecken und Zäunen. Unter der kalten Luft bleibt der leere Bürgersteig pudrig-grau, trocken und still. Das kleine Geschäft auf der anderen Seite der Straße leuchtet warm und freundlich. Die Hände, die am Fenster den…
Kommentare geschlossenDie Hitze wird altersmilde. Die Sonne hat ihre Schärfe verloren. Im lauen weichen Wind, der selbst am Nachmittag nun grüner anmutet, gibt sie sich goldenträge. Diesiges Licht schwebt melancholisch unentschlossen zwischen den blühenden Stauden. Der längst nicht mehr gleißende Stein ist leiser geworden.
Kommentare geschlossenDer Tag war gleißend heiß und windig. Nach dem sonnigen Überschwang bringt klare Abendluft eine fast vergessen kühle, überraschende Berührung. Weicher Stoff umhüllt ungezwungen die noch duftenden Schultern, der Rücken findet in den warmen Polstern eines schützenden Sessels lässige Geborgenheit. Blaue Schleier verblassen sanft am dunkelfeurigen Horizont, während das Meer…
Kommentare geschlossenDie Sonne scheint bereits. Der frische Duft von Seife zieht an den Kacheln vorbei und verlässt heimlich das Badezimmer. Der Himmel strahlt mit vertrauter Heiterkeit in einem tiefen Blau. Ein kühler leichter Wind spielt sich unbeschwert durch die hellen Gassen, befreit Haare und Haut, verweht Gedanken, spendet Kraft und Freude…
Kommentare geschlossenAuf einmal ist die Luft, die tot und bleiern in der Sonne gelegen und sich widerspruchslos der Hitze gefügt hatte, wieder lebendig. Die einst trägen großen Zweige rascheln nun grün im kühl aufwachenden Wind, der knisternde Erwartung aus der Ferne herträgt. Die zeitlose Stille ist spannendem Leben gewichen, das fröhlich…
Kommentare geschlossenAn Orten des Sommers ist das ecrufarbene Tuch ein Signal. Zeitgemäß stylische Sonnenschirme, edle Poolkabanen, luxuriöse Liegen, flatternde Markisen, knatternde Segel erzählen von Reichtum und Hochmut – als seien das vibrierende Licht, der goldene Sand und das Blau des Meeres nicht genug, als bräuchte ihre tiefe und warme Schönheit das…
Kommentare geschlossenZwischen Bergen und Feldern, zwischen Hügeln und Landstraßen sind es in den Landschaften des Sommers nicht die Häuser, Kirchen und Schlösser, die den Süden erzählen. Es sind Gebäude, in denen niemand wohnt: verlassene Scheunen, vergessene Hütten, deren löcherige Dächer und zerbrochene Türen längst keinem Hirten mehr Schutz bieten, einsame Schuppen,…
Kommentare geschlossenDie Straße hat vergessen, grau zu sein. Unter der Sonne zieht sich der lange Streifen kalksteinhell zwischen dem bläulichen Felsen und dem dunklen Laub, das von einem schmalen goldenen Saum trockener Gräser begleitet in tiefen und warmen Grüntönen auf dunklem Holz changiert. Inmitten dieser Palette, zwischen den breit zerfaserten Pinseln…
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