KONZEPT – das Prinzip der künstlerischen Textarbeit
Künstlerische Textarbeit versteht sich als textlicher Weg der Bildenden Kunst. Sie ist die Übertragung der Ansätze, Motivationen, Gestaltungstechniken, Werkzeuge, ethischen Grundsätze und ästhetischen Maßstäbe von Zeichnung, Malerei, Bildhauerei, Innenarchitektur, Design und Fotografie auf den Bereich Text.
Zentraler Gegenstand des Konzepts sind die künstlerische Beschreibung als Momentaufnahme und Geschichte, und die textliche Inszenierung eines gelebten Schönheitsbegriffs.
Künstlerische Qualität, frische, klare, puristische Strukturen, eindrucksvolle, lebendige und einzigartige Assoziationen, eine präzise und sinnliche stilistische Klang- und Farbgebung sind Ausdruck dieses Prinzips.
HINTERGRUND – Schreiben als Bildende Kunst
Künstlerische Textarbeit beruht auf der Überzeugung, dass Bildende Kunst und Text sich in Selbstdefinition und Werkabsicht nicht unterscheiden und sich deshalb der gleichen Ausdrucksmittel bedienen. Aus dieser Anschauung ergibt sich ein gemeinsamer, übergreifender Kunstbegriff.
Kunst ist hier die unbändige Sehnsucht nach einer unerreichten, möglicherweise unerreichbaren Sprache, das unaufhörliche Streben nach dem ultimativen und überwältigenden Ausdruck, die tiefästhetische Suche nach der absoluten Schönheit.
Sie entsteht auf sehr spontane und natürliche Weise aus einer unstillbaren Neugier, dem Durst nach Perfektion, einem besessenen Verlangen nach Details, dem innigen und aufrichtigen Bedürfnis, zu sehen, zu erfassen, zu begreifen, zu entschlüsseln und zu zeigen.
Sie ergibt sich aus einer besonderen, ungewöhnlich aufmerksamen Betrachtungsweise, aus der übersteigert empfindsamen Sinneswahrnehmung des Künstlers, aus seiner Fähigkeit, Schönheit zu entdecken, zu erspüren, zu ergründen, und aus seiner Bemühung, sie in seiner Formensprache wiederzugeben und zu teilen.
Sie erhebt Alltägliches und Unscheinbares zur Kostbarkeit.
Sie ist die unvergessliche Vermittlung des alles berührenden Moments.
PERSON
Ich betrachte und lebe Textarbeit als künstlerische Arbeit. Das Schreiben ist für mich Malerei, Bildhauerei, Fotografie, Design und Innenarchitektur.
Ich arbeite mit meinen Werkzeugen, mit Worten, Absätzen und Sätzen so, wie bildende Künstler es mit ihren tun: Ich entwerfe Konzepte, skizziere, zeichne, lasse Strukturen entstehen, male Orte und Bilder, gebe in und mit meinen Texten Stimmungen, Farben, Düfte, Licht und Klänge wieder. Ich fange Augenblicke ein und halte Geschichten fest.
Die kostbare Schönheit des vermeintlich Unscheinbaren zu bewahren, die Magie des flüchtigen Augenblicks zu vermitteln und zu teilen, ist das, was ich tue.
Ein Nebenaspekt ist die Rolle von Papier, Schrift und zuweilen Handschrift im künstlerischen Prozess und als Teil der Werkkomposition und einer ganzheitlichen optischen Werkinszenierung.
Meine privaten Interessen fließen nicht nur in meine Arbeit ein, sie sind meine Art zu denken – und somit der Kern meiner Arbeit:
Kunst, insbesondere Malerei, Skulptur, LandArt …,
Architektur und Innenarchitektur,
das Buch als Text, Lektüre und ästhetisches Objekt,
Schrift als gestaltendes und künstlerisches Element,
Papier & Analoges Schreiben,
Natur und Landschaften als Ort der Bilder,
Philosophie & Ästhetik.
Einige der Artikel in meinem Blog erzählen mehr über meine ästhetischen Werte, mein Selbstbild und darüber, wie ich über den Begriff „Statement“ denke.